Detail Präventionsangebot
IPSY - ein suchtpräventives Lebenskompetenzprogramm für die Klassenstufen 5 bis 7
Träger / Einrichtung Universität Jena | Arbeitsbereich Jugendforschung | Projekt IPSY
Mit den Freunden mithalten, sich erwachsen geben oder gewollt gegen elterliche Normen verstoßen - oft nutzen junge Menschen in unserer Gesellschaft Alkohol und Zigaretten, um die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters zu bewältigen oder Rückschläge und Stress zu kompensieren. Hinzu kommt, dass aufgrund der Legalität von Alkohol und Zigaretten und konsumierenden Rollenmodellen in Familie, Peergruppe oder Medien Jugendliche Probleme haben können, sich aufgrund eigener Überzeugungen für oder gegen den Konsum zu entscheiden oder die Grenze zwischen verantwortungsvollem Konsum und Missbrauch zu ziehen. Grenzübertretungen jedoch, insbesondere längerfristige, können massive negative Konsequenzen für den individuellen Lebenslauf haben. Vor diesem Hintergrund wurde das IPSY-Programm gegen den Missbrauch von psychoaktiven Substanzen entwickelt und evaluiert.
IPSY (Information + Psychosoziale Kompetenz = Schutz) ist ein schulbasiertes, suchtpräventives Lebenskompetenzprogramm für die Klassenstufen 5 bis 7. Konkret sollen durch IPSY der Konsumbeginn hinausgezögert, der Substanzkonsum (-missbrauch) junger Menschen vermindert bzw. verhindert sowie die Schulbedingung gestärkt und eine positive Entwicklung im Jugendalter gefördert werden. Das Programm besteht aus einem Basisprogramm in Klasse 5 sowie Auffrischungssitzungen in den Klassenstufen 6 und 7. IPSY wird von geschultem pädagogischen Fachpersonal in der eigenen Schule umgesetzt.
Beim Vermittlertraining zum Programm handelt es sich um eine eintägige Fortbildungsveranstaltung mit dem übergeordneten Ziel, Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen dazu zu befähigen, IPSY mithilfe des strukturierten Programmmanuals selbstständig mit der gesamten Klasse durchzuführen. Neben dem theoretischen und praktischen Hintergrundwissen erhalten die Teilnehmenden auch die notwendigen Programmmanuale.
Das Projekt wird von der Techniker Krankenkasse gefördert.
Zielgruppen
- Kinder / Jugendliche
- Klasse 5, Klasse 6, Klasse 7
Maßnahmen / Methoden
IPSY basiert auf dem Lebenskompetenzansatz der Weltgesundheitsorganisation und ermöglicht eine positive Auseinandersetzung mit alltäglichen Herausforderungen. Es vermittelt Wissen zu Konsumhäufigkeiten, Konsequenzen und Wirkungsweisen von Alkohol und Zigaretten. Zudem stärkt das suchtpräventive Programm die positive Beziehung zur Schule. IPSY besteht aus mehreren Unterrichtseinheiten, die von geschultem pädagogischen Fachpersonal anhand eines Manuals in der eigenen Schule mit der gesamten Klasse umgesetzt werden. Die Kompetenzförderung erfolgt zum Großteil durch praktische und interaktive Übungen (z.B. Brainstorming, Einüben von Kompetenzen in Rollenspielen, Arbeitsblätter, Gruppendiskussionen, Reflexion, Entspannungs- und Bewegungsübungen).
Vermittlerschulung zum Programm: Phasen frontaler Wissensvermittlung im Wechsel mit interaktiven Elementen (Brainstorming, Diskussionen, praktische Übungen)
Rahmenbedingungen
Material: strukturiertes Manual mit allen Materialien/Vorlagen
Räumlichkeiten: normaler Klassenraum
Zeit: 15 Einheiten in Klasse 5 (10 × 90 min, 5 × 45 min); je 7 Einheiten in Klasse 6 und 7 (je 4 × 90 min, 3 × 45 min)
Kostenbeschreibung
Aufgrund der Projektförderung durch die Techniker Krankenkasse sind die Teilnahme an der Vermittlerschulung sowie der Erhalt des Programmmanuals für Schulen, die an der Umsetzung interessiert sind, kostenfrei.
Kooperationspartner
Techniker Krankenkasse, in Sachsen auch: Fach- und Koordinierungsstelle Suchtprävention Sachsen